
CMD & Haltungsstörungen
Der Begriff CMD (Cranio-Mandibuläre-Dysfunktion) bezeichnet alle Arten von Funktionsstörungen der Kiefergelenke sowie der Kaumuskulatur, die sich zu Kiefer- oder Gesichtsschmerzen entwickeln können.
Die auslösenden oder verstärkenden Faktoren sind dabei sehr vielfältig. Dazu zählen fehlerhafte Zahnkontakte mit einer Fehlstellung der Kiefer, Zähneknirschen (Bruxismus) und Zähnepressen (Clenching) sowie Fehlbelastungen entlang der Haltungskette (Kopf, Wirbelsäule, Becken, Knie, Füße).

Dabei kann es sich grundsätzlich um ein aufsteigendes Problem, verursacht durch die unteren Extremitäten, oder um ein absteigendes Problem, verursacht durch die oberen Muskeln und Gelenke, handeln. Neueste Forschungsarbeiten belegen diese Zusammenhänge in unserem globalen Haltungssystem und fordern einen ganzheitlichen, kausalen, d.h. ursachenbezogenen Therapieansatz. Nur eine Balancierung und Reprogrammierung der gesamten Haltungskette kann danach zu einer dauerhaften Linderung oder Beseitigung der Beschwerden führen.
Die diagnostischen Verfahren bestehen aus einer klinischen und instrumentellen Funktionsanalyse, sowie einer manuellen Strukturanalyse der Kiefergelenke. Darüber hinaus kann, abhängig von der Art des Schmerzgeschehens, eine umfassende posturologische Untersuchung und Vermessung des tonischen Haltungssystems notwendig werden.
Aufgrund der Komplexizität der Zusammenhänge ist häufig eine fachübergreifende Zusammenarbeit der verschieden medizinischen Fachdisziplinen Zahnheilkunde, Orthopädie, Allgemeinmedizin, Augenheilkunde, Osteopathie, Physiotherapie erforderlich.